Vermutlich bist Du hier gelandet, weil Dich jemand eingeladen hat oder sogar mehrere. Und jetzt fragst Du Dich, was eigentlich das Konzept hinter der F-Werkstatt ist oder warum Du verschiedene Aussagen darüber gehört hast, wofür das „F“ eigentlich steht.
Zunächst: Wir wissen nicht, wofür das F steht. Aber jede* Einzelne* weiß, wofür das F steht. Wir sind uns nur nicht einig. Und diese Ambiguitätstoleranz ist wohl das bestimmende Element der F-Werkstatt – obwohl dies einige auch nur als Grundlage dafür nehmen, alle anderen davon zu überzeugen, dass ihre Interpretation des „F“ die richtige ist. Aber wir haben natürlich auch Ambiguitätstoleranz gegenüber des Sinns der Ambiguitätstoleranz.
Wir ordnen uns in die Geschichte der Frauenbewegung ein. Falls Du jetzt aber denkst „Oh, dann ist ja ganz einfach, das F steht für Frauen“, dann hast du sowohl Recht als auch Unrecht. Das liegst schon daran, dass die Frauenbewegung kein monothematischer und homogener „Block“ ist. „Die“ Frauenbewegung gab es in allen Ländern, allen Schichten, allen Hautfarben, allen Kulturen, allen Behinderungen, allen Jahrzehten, allen sexuellen Orientierungen und Geschlechtern. Und je nach Kontext haben „wir“ unterschiedliche Forderungen, Strategien und Kultur – teilweise sind diese miteinander unvereinbar und teilweise sind „wir“ uns nicht mal darüber einig, wer zum „wir“ alles dazugehört. Dennoch bleibt das wir und das beständige Streben uns wieder zusammenzuraufen.
Wir hoffen, dass wir uns bei einer Sache einig werden können: Das wir in einer Zeit leben, in der wir uns wieder zusammenraufen müssen. Dafür braucht es einen Raum und dieser will die F-Werkstatt in Bremen sein. Das kann die F-Werkstatt jedoch nur mit Dir sein. Und wenn Du einfach nur in Ruhe ein Bier trinken willst, ist das auch in Ordnung.